Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Glyphosat: Laufzeitverlängerung trotz Krebsverdacht noch nicht vom Tisch

Zur heutigen Entscheidung der EU-Länder bezüglich einer Laufzeitverlängerung von Glyphosat erklärt Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Gesundheitsausschuss:

06.06.2016

Im Zweifelsfall muss die Devise lauten, Gesundheit geht immer vor. Das sollte das deutsche Verhandlungsziel in Bezug auf die Laufzeitverlängerung von Glyphosat sein. Der Verdacht, dass das weltweit, und auch in Deutschland, am häufigsten eingesetzte Pestizid Glyphosat krebserregend und erbgutschädigend wirken könnte, wurde nicht ausgeräumt. Dennoch ist eine Laufzeitverlängerung noch immer nicht vom Tisch. Angesichts des ungeklärten Gesundheitsrisikos, müssen Umweltministerin Hendricks und Vizekanzler Sigmar Gabriel auch künftig bei ihrer Ablehnung bleiben.

Bei ihrem heutigen Treffen konnten sich die EU-Länder wieder nicht auf eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat einigen. Das ist angesichts des Verdachts, den die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (IARC) im März 2015 formuliert hat, nachvollziehbar. Zudem liegt auch von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) noch keine abschließende Bewertung vor. Auch die von EU-Gesundheitskommissar Andriukaitis ins Gespräch gebrachten kleinen Einschränkungen haben offensichtlich nicht überzeugt. Denn die bloße „Empfehlung“, den Einsatz von Glyphosat in Parks, Gärten und vor der Ernte einzuschränken, ist viel zu wage. Bis gesicherte Erkenntnisse vorliegen, müssen klare Anwendungsbeschränkungen das Ziel sein.

Tags: Pressearchiv, Gesundheit, Grüne Themen - Oberfranken
« zurück