Es gab massive Manipulationen bei Organspenden durch mindestens einen Arzt in den Universitätskliniken Regensburg und Göttingen
Es macht fassungslos, wie einfach das Organspendesystem offenbar manipuliert werden kann - zum Schaden von schwerkranken Patientinnen und Patienten, die dringend auf ein Spenderorgan warten.
Diese unglaublichen Vorfälle müssen nun zügig, gründlich und vor allem transparent aufgeklärt werden. Die Bereitschaft zur Organspende basiert in erster Linie auf dem Vertrauen, dass die Spende auf legale Weise denen zugute kommt, die sie am dringendsten benötigen. Dieses ohnehin labile Vertrauen in der Bevölkerung droht nun schwersten Schaden zu nehmen. Es wiederherzustellen kann nur durch einen kritischen und offenen Umgang mit diesen Geschehnissen gelingen.
Es greift zu kurz, dieses Ereignis als bedauerlichen Einzelfall abzutun. Daher ist auch die Politik gefragt. Offensichtlich gibt es im Bereich der Organtransplantation erhebliche Kontrolldefizite. Das hat auch strukturelle Ursachen. So stellt sich etwa die Frage, wie die Regelungen zur Zuteilung (Allokation) von Spenderorganen zum einen manipulationssicher ausgestaltet werden können und wie zum anderen ihre Befolgung ausreichend kontrolliert werden kann.