Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Grünenpolitikerinnen besuchen Hofer Stadtbücherei und stellen fest: Wer liest ist in!

Informationsbesuch in der Hofer Stadtbücherei mit Undine Kurth MdB, Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, sowie Vorsitzende des Beirates des Bibliotheksverbandes Sachsen-Anhalt, Christine Schoerner (Vorstand KV Hof) und Elisabeth Scharfenberg MdB

07.06.2012

"Im digitalen Zeitalter verläuft der Weg zum Buch nicht selten über andere Medien", stellt Bibliotheksleiter Peter Herold anlässlich eines Informationsbesuches der Grünenpolitikerinnen Undine Kurth MdB und Elisabeth Scharfenberg MdB  in der Hofer Stadtbücherei fest. "Filme und Spiele können als Einstiegsmedien in die Bücherwelt und den Umgang mit Büchereien wirken und gehören mittlerweile zum normalen Angebot moderner Bibliotheken“, erläuterte Herold. Um Kinder und Jugendliche ans Lesen heranzuführen habe man die Herausforderung moderner Kulturtechniken angenommen, erläuterte der Bibliotheksleiter. Für eine erfolgreiche Bibliotheksarbeit mangele es aber nach wie vor an genügend Fläche und Einrichtung für die Vielzahl der Medien und Bücher und ihrer Nutzer.

Undine Kurth, Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzende des Beirates des Bibliotheksverbandes Sachsen-Anhalt, begrüßte den Ansatz. "Leider wird in den Familien häufig nicht mehr vorgelesen. Kinder können so nicht die wunderbare Welt von Geschichten und Abenteuern zwischen den Buchdeckeln erleben. Die Sprache vieler Kinder und Jugendlicher wird dann vorwiegend von Musikvideos, Fernsehserien und Comics geprägt. Die Entwicklung der Phantasie bleibt dabei ebenso auf der Strecke wie die  Fähigkeit, sich auszudrücken. "Voll krass", "cool" und "voll fett" reichen ab nicht als Sprachschatz. Gute Computerspiele und Lernprogramme können hier eine wirkungsvolle Brücke zum Lesen bilden. Gerade deshalb sind Bibliotheken heute als Orte des Wissens und des Lernens, aber auch der Unterhaltung von besonderer Bedeutung. Sie sind dabei nicht nur natürliche Partner der Schulen, der Erwachsenenbildung, der Forschung und Lehre, sondern sollten für alle da sein", erläuterte Kurth.

Elisabeth Scharfenberg MdB betonte die Bedeutung von Bibliotheken als Lern- und Erfahrungsorte auch in Hinblick auf die soziale und kulturelle Integration. "Noch immer gelingt es unserem Schulwesen nicht, soziale Unterschiede auszugleichen und Kindern aus bildungsfernen Schichten wirkliche Chancengleichheit zu verschaffen. Außerdem können Eltern mit geringerem Einkommen ihren Kindern nicht jedes neuerschienene Buch kaufen. Umso wichtiger sind Bibliotheken, denn sie stehen mit ihrem kostengünstigen und vielseitigen Angebot einem breiten Publikum zur Verfügung", betonte Scharfenberg. Wichtig sei dabei auch, so Scharfenberg, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bei der Nutzung der Bibliothek zu unterstützen, etwa durch Projekte der Leseförderung.

Undine Kurth wünschte sich, dass künftig in allen Büchereien mehr für Barrierefreiheit getan wird. "Barrierefreiheit ist heute keine Gnade mehr, sondern ein Rechtsanspruch", so Kurth. "Jeden von uns kann es treffen, gesundheitliche oder Mobilitätseinschränkungen zu erleiden. Um dennoch Zugang zu Angeboten der Bibliothek zu haben, sind spezielle Konzepte für Menschen mit Behinderungen notwendig", erläuterte Undine Kurth. Es gehe dabei darum, bestehende Handicaps soweit wie möglich auszugleichen, etwa durch Hörschleifen für Hörgeschädigte in dem Raum, in dem Lesungen oder Filmvorführungen stattfinden.

Elisabeth Scharfenberg stellte fest, dass nach wie vor viele öffentliche Gebäude nicht barrierefrei sind. Gerade ältere Menschen, die auf eine Gehhilfe angewiesen sind, träfen immer wieder auf Hindernisse, die ihre körperlichen Einschränkungen erst zum Problem werden lassen. "Angesichts einer älter werdenden Bevölkerung in der Region ist es wichtig", so Scharfenberg," dass die Stadtbücherei ein Lern- und Erfahrungsort für alle Generationen ist".

Zum Abschluss des Besuches erfolgte ein Rundgang durch die Stadtbücherei, bei der  Bibliotheksleiter Peter Herold die Neuerungen vorstellte. Beeindruckt von dem vielseitigen Angebot stimmt die Grünenpolitikerinnen zu: Hier ist Lesen wirklich in.

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