Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Frauen verdienen mehr - Lohnunterschiede müssen endlich ausgeglichen werden

Heute ist nationaler Aktionstag für mehr Lohngerechtigkeit - der "Equal Pay Day"!

22.03.2012

Zum nationalen Aktionstag für mehr Lohngerechtigkeit, dem “Equal Pay Day” am 23. März, erklärt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit:

Sie sind genauso gut oder besser ausgebildet als Männer und werden doch wesentlich schlechter bezahlt als diese. Im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer verdienen Frauen derzeit pro Stunde. In Sachen Entgeltgleichheit gehört Deutschland damit nach wie vor zu den Schlusslichtern in Europa. Im Deutschlandvergleich sind wiederum Frauen in Bayern noch stärker von Lohnungleichheit betroffen als in anderen alten Bundesländern. Auch für Oberfranken trifft das zu. Die Einkommen der Frauen liegen auch hier deutlich unter denen der Männer. So erzielten Frauen nur 68 Prozent des Einkommens der Männer in Oberfranken. Das erklärt sich auch durch den höheren Anteil an Teilzeitbeschäftigten unter Frauen. Doch auch wenn man die Einkommen der in Vollzeit beschäftigten Männer und Frauen vergleicht, so erzielten Frauen nur 73 Prozent des Männereinkommens. Damit liegt Oberfranken noch unter dem bayerischen Durchschnitt. Daran hat sich seit Jahren nicht viel geändert.

Rund 81 Prozent der Betriebe im Westen und 64 Prozent im Osten zahlen Frauen weniger als Männern. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Zum einen liegt es an der Berufswahl der Frauen, die sich nach wie vor auf wenige Berufsfelder reduzieren. Drei Viertel der Frauen arbeiten in gerade einmal 15 oft frauendominierten Berufen. Insbesondere in den haushaltsbezogenen Dienstleistungen in denen überwiegend Frauen beschäftigt sind, sind die Verdienste am geringsten. Am zweitschlechtesten zahlt der Handel. Obwohl beide Bereiche frauendominiert sind, liegen die Einkommen von Vollzeit beschäftigten Frauen hier nur bei 94 Prozent. Außerdem führen Teilzeitbeschäftigung und Erwerbsunterbrechung durch Kindererziehungs- oder Pflegezeiten zur Erwerbsminderung.

Angesichts der unverändert hohen Entgeltunterschiede nützen Absichtserklärungen und Freiwilligkeit nichts. Vielmehr brauchen wir weitere gesetzliche Regelungen, um die Diskriminierung der Frauen, die sich auch im Entgelt ausdrückt, erfolgreich zu beenden. Denn Frauen verdienen mehr!

 

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