Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Kampf gegen Aids darf nicht nachlassen

Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

30.11.2011

Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion für Pflege- und Altenpolitik:

Prävention ist nach wie vor das wirksamste Mittel gegen die Verbreitung von HIV/AIDS. Denn auch wenn heute bei früher Erkennung und guter Therapie hierzulande ein Leben mit AIDS möglich ist, ist die Krankheit nach wie vor nicht heilbar. Laut aktueller Daten des Robert-Koch-Instituts ist die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland klar rückläufig. Für 2011 wird trotzdem immer noch mit 2.700 Neuinfektionen gerechnet. In Bayern werden es voraussichtlich 380 Neuinfektionen sein. Insgesamt leben hier rund 9.800 Menschen mit HIV/AIDS. Trotz der guten Entwicklung darf daher das Engagement für Informations- und Prävention im Kampf gegen Aids nicht nachlassen.

Die Bundesregierung ist außerdem in der Pflicht, sich dafür einsetzen, dass Menschen weltweit über die Ansteckungsfahr informiert werden. Gerade homosexuelle und transsexuelle Menschen sind von Präventionsmöglichkeiten und der Versorgung mit Medikamenten oftmals gänzlich abgeschnitten. Schuld sind die Gesetze einiger Staaten, die Homosexualität unter Strafe stellen. Die Bundesregierung sollte ihren internationalen Einfluss verstärken und sich für die Abschaffung dieser menschenverachtenden Straftatbestände einsetzen.

Auf einer Sondergeneralversammlung zu HIV/AIDS hat sich die Weltgemeinschaft dazu verpflichtet, alle Maßnahmen zu ergreifen, bis 2015 die Mutter-Kind-Übertragungen zu stoppen und den Anteil der sexuellen Übertragungen zu halbieren. 90 Prozent aller HIV-infizierten Kinder infizieren sich über ihre Mutter. Dank der guten medizinischen Versorgung ist in Industrieländern das Übertragungsrisiko unter zwei Prozent gesunken, während es in Entwicklungs- und Schwellenländern zwischen 30 und 40 Prozent liegt. Das Ansteckungsrisiko wird durch einen gesicherten Zugang zu Medikamenten entscheidend reduziert. Deshalb ist es unverantwortlich, dass Bundesminister Niebel zunächst die Zahlungen blockiert hat und bisher weitere Zusagen mit nebulösen Begründungen offen lässt.

Anlässlich des  Welt-Aids-Tag am 1. Dezember veröffentliche UNAIDS die neuen HIV-Zahlen. Demnach ist die Zahl der Neuinfektionen weltweit auf 2,7 Millionen gesunken. Auch die Zahl der Aidstoten ist leicht zurückgegangen. Dennoch sterben immer noch 1,8 Millionen Menschen weltweit an HIV/AIDS. Trotz der rückläufigen Zahlen wäre verantwortungslos, im Kampf gegen die Krankheit nachzulassen. Denn jede Neuinfektion ist eine zu viel.

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