Zur Verlängerung der Einwendungsfrist gegen den Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Temelin
Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen, erklärt zur Verlängerung der Einwendungsfrist gegen den Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Temelin:
Vor unserer Haustür nur rund 60 Kilometer von der deutsch-tschechischen Landesgrenze entfernt, soll das tschechische Atomkraftwerk Temelin um zwei weitere Blöcke ausgebaut werden. Dabei ist Temelin äußerst umstritten. Der Atommeiler, der längst nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht, fiel in den vergangenen Jahren durch häufige Störfälle in den beiden existierenden Reaktorblöcken auf.
Die Landkreise Wunsiedel und Hof liegen noch innerhalb der 200 Meilen-Zone. Im Falle eines Supergaus, wie der von Tschernobyl, wäre dies der Bereich der sofort geräumt werden müsste. Doch anstatt die offenen Sicherheitsfragen zu klären, versucht der bayerische Umweltminister Söder das Verfahren im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im Eilverfahren durchzuziehen. So hat die bayerische Staatsregierung, anders als die österreichische Regierung, die Zeit für Einwendungen gegen den Ausbau auf die Hauptferienzeit gelegt. Nun wurde die Einwendungsfrist und die Möglichkeit, Unterlagen zu den Umweltauswirkungen in den Landratsämtern von Hof und Wunsiedel, sowie der Kreisverwaltungsbehörde der Stadt Hof einsehen zu können, noch einmal verlängert.
Elisabeth Scharfenberg MdB ruft dringend dazu auf, gegen die Erweiterung des Atomkraftwerkes Temelin Einspruch zu erheben. Bis zum 30.September können Einwendung an das zuständige Ministerium in Prag geschickt werden.