Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Elisabeth Scharfenberg MdB warnt: Alkoholvergiftungen von Kindern und Jugendlichen erneut angestiegen

Anlässlich der jüngsten Zahlen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung

15.12.2009

Anlässlich der jüngsten Zahlen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, erklärt MdB Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Gesundheitsausschuss für Bündnis 90/Die Grünen:

Noch nie betrank sich eine so große Zahl von Kindern und Jugendlichen derart hemmungslos. Das belegen die jüngsten Zahlen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans. Danach ist der Trend zum Rauschtrinken bundesweit seit der Ersterhebung im Jahr 2000 bis heute um 170 Prozent gestiegen. Besorgniserregend ist insbesondere die Zahl der Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahre, die aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden müssen, sowie der erschreckende Anstieg dieser Fälle bei 10 bis 15 jährigen Mädchen.

Laut der jüngsten vorliegenden Zahlen aus dem Jahr 2007 hält Hof derzeit einen unrühmlichen Rekord. Die Stadt ist mit acht Fällen von alkoholbedingten Krankenhauseinlieferungen bei 11- bis 17-Jährigen bundesweit Spitzenreiterin. Der Bundesdurchschnitt lag bei drei Jugendlichen dieser Altersgruppe auf 1000 Einwohner.

Mit Verboten von Flatrate-Partys oder einer Meldepflicht von Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen an das Jugendamt durch die behandelnden Ärzte erreicht man diese Jugendlichen nicht. Im Gegenteil, die Meldepflicht stört nicht nur das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Sie kann auch bewirken, dass Jugendliche nicht mehr ins Krankenhaus gebracht werden, um ihnen Schwierigkeiten mit den Behörden zu ersparen.

Entscheidend ist daher, dass der gesetzliche Rahmen zum Jugendschutz konsequent eingehalten wird. Außerdem sollte im ersten Quartal 2010 eine Auswertung der kommunalen Präventionsprojekte HaLT („Hart am Limit“) in Oberfranken erfolgen. Wichtig ist dabei auch zu klären, wie die HaLT-Standorte, zum Beispiel in Hof, Coburg und Bamberg, weiter finanziert werden.

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