Zur Verständigung der Koalitionäre über Laufzeitverlängerungen erklärt die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg:

Atomkraftwerke länger laufen zu lassen, nützt nur den Atomkonzernen, die durch die abgeschriebenen Anlagen viele Milliarden Euro verdienen. Schwarz-Gelb will den Atomkonzernen einen Freifahrtschein für ihre radioaktiven Gelddruckmaschinen erteilen. Dabei wird jetzt nur die Laufzeitverlängerung zu verkünden. Erst  nach der Landtagswahl in NRW soll die Katze aus dem Sack gelassen und das konkrete Vorgehen benannt werden.

Ältere, risikoanfällige Atomkraftwerke wie ISAR II, das laut Atomkonsens aus guten Gründen 2002 vom Netz gehen sollte, länger laufen zu lassen ist umweltpolitisch unverantwortlich, energiepolitisch unnötig und wird die Menschen in Deutschland langfristig teuer zu stehen kommen. Denn längere Laufzeiten der AKWs erhöhen die Gefahr atomarer Unfälle. Gleichzeitig wird die Menge gefährlichen Atommülls weiter anwachsen. Bereits heute kommt ein Sechstel des deutschen Atommülls aus Bayern. Angesichts der weltweit ungelösten Endlagerfrage ist die Laufzeitverlängerung unverantwortlich.

Wie verantwortungslos mit den hochgefährlichen Stoffen umgegangen wird, zeigt das Beispiel der Lagerung von deutschen, hochradioaktiven Atomabfälle  in Russland. Dort verrottet die giftige Fracht unter freiem Himmel. Damit der Atommüll exportiert werden durfte, wurde er als Wirtschaftsgut deklariert. Darum muss, wer Laufzeitverlängerungen befürwortet, klar sagen wohin mit dem Müll. Auch für Bayern mit fünf laufenden Atomkraftwerken wird diese Frage mit der Laufzeitverlängerung immer drängender.

Zudem stoppt die Atomenergie den Boom der erneuerbaren Energien gerade in Bayern. Der noch nicht näher definierte Öko-Anteil, den die Atomkonzerne aus den Gewinnen zur Förderung der Erneuerbaren Energien abführen sollen, hat hier eine reine Alibi-Funktion.