Artikel aus dem Fränkischen Tag Bamberg
Bamberg — Im Vorfeld der 8. Bamberger Ausbildungsmesse am kommenden Wochenende lud der Aktionskreis Jugendarbeitslosigkeit die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg zu einemGespräch ein. Der Vorsitzende des Stadtjugendrings Bamberg Udo Schoberth begrüßte die Abgeordnete aus dem Wahlkreis Hof/Wunsiedel, die seit 2005 die einzige grüne Bundestagsabgeordnete aus der Region Oberfranken ist. Der Leiter des Aktionskreises Johannes Wicht (stellvertretender Vorsitzender SJR Bamberg) machte die Situation auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Region Bamberg zum vorrangigen Gesprächsthema. Wolfgang Reisky vom Ausbildungsverein informierte kurz über die aktuellen Zahlen der Agentur und stellte fest, dass Oberfranken und insbesondere Bamberg nach wie vor am Ende der Statistik stehe, wenn es um Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für junge Menschen gehe. 1203 jugendliche Bewerber um einen Ausbildungsplatz seien derzeit unversorgt. Die Relation zwischen angebotenen Stellen und Jugendlichen liege gerade einmal bei 0,67. Dass unter diesen Bedingungen besonders die Hauptschüler leiden müssen, bestätigten die Schulsozialarbeiterinnen Regina Schell (Volksschule Gaustadt) und Martina Raab (Kaulbergschule).
Nicht einmal die Hälfte aller Absolventen findet imAnschluss an die Schule einen geeigneten Ausbildungsplatz, bestätigten sie. "Wir wollen erreichen, dass auch Mädchen und Jungs aus schwierigen familiären oder sozialen Verhältnissen in unserer Gesellschaft eine Chance erhalten. Angesichts der beschriebenen Rahmenbedingungen gestaltet sich diese Aufgabe jedoch außerordentlich schwierig."
Elisabeth Scharfenberg würdigte den Einsatz der verschiedenen Projekte des Arbeitskreises und regte insbesondere die Mitwirkung der Wirtschaftsjunioren aus der Region an. Gleichzeitig stellte sie das Berufsausbildungskonzept "Dual-Plus" der Grünen im Bundestag vor, dessen Ziel es ist, allen Jugendlichen nach der Schule eine richtige Berufsausbildung zu ermöglichen. Das Konzept sieht vor, dass zusätzliche Ausbildungsplätze an überbetrieblichen Ausbildungsstätten eingerichtet werden. Wicht überreichte der Abgeordneten die Resolution des Stadtjugendrings, der eine Überlastausbildung im öffentlichen Dienst in diesen schwierigen Zeiten fordert. ImAusbildungspaktwurde festgeschrieben, dass jedem Jugendlichen eine Ausbildungsstelle angeboten werden soll.
pr