Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Pflege-Qualität: Schlechte Noten für Schulnoten

Am 1.7.09 tritt das neue Verfahren zur Prüfung der Pflege-Qualität in Heimen (sog. "Pflege-TÜV") in Kraft

30.06.2009

Am 1.7.09 tritt das neue Verfahren zur Prüfung der Pflege-Qualität in Heimen (sog. „Pflege-TÜV“) in Kraft. Zahlreiche Verbände, z.B. der Sozialverband Deutschland, bemängeln, dass mit Hilfe des neuen Verfahrens Pflegemängel verschleiert werden könnten. Dazu erklärt Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflegepolitik:

Über die heftige Kritik am neuen „Schulnoten“-System für Pflegeeinrichtungen und -dienste möge sich bitte niemand wundern – am wenigsten die große Koalition. Die Kritik kommt von eben jenen Organisationen, die an der Entwicklung des neuen Verfahrens völlig unzureichend beteiligt worden sind. Dass dies ein Fehler ist, haben wir Grüne bei den Verhandlungen zur Pflegereform immer wieder betont. Doch Union und SPD waren natürlich schlauer und haben alle Verbesserungsvorschläge ignoriert.

Im Grunde verfehlt das Schulnoten-System schon vor seiner Einführung das Klassenziel. Wie soll das System Transparenz und Vertrauen schaffen, wenn es nicht wirklich transparent entstanden ist?

Das neue Verfahren muss sich nun in der Praxis bewähren und alle Zweifel glaubhaft ausräumen. Die Erfahrungen müssen deshalb engmaschig, ehrlich und unabhängig begleitet und ausgewertet werden. Sollten sich Befürchtungen, z.B. dass schlechte Noten durch gute kaschiert werden können, auch nur im Ansatz bestätigen, muss unverzüglich nachgebessert werden und zwar richtig.

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