Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

MdB Elisabeth Scharfenberg begrüßt neues Gesetz für Schwerstabhängige

Bewährte Substitutionsbehandlung kann zum letzten Rettungsanker für Schwerstabhängige werden

29.05.2009

Anlässlich der Zustimmung zum Gruppenantrag über einen Gesetzentwurf zur diamorphingestützten Substitutionsbehandlung, der im Deutschen Bundestag am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen der Grünen, der SPD, FDP und der Linken angenommen wurde, erklärt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit:

Den heute erreichten Durchbruch für die Diamorphinbehandlung von Schwerstabhängigen begrüße ich sehr. Es ist ein Angebot, das Leben retten kann, denn es richtet sich an den kleinen Kreis schwerstopiatabhängiger Menschen. Diese Menschen sind in der Regel seit vielen Jahren abhängig und konnten auch durch Substitutionsbehandlungen mit Methadon nicht erfolgreich behandelt werden.

Die Behandlung mit dem Ersatzstoff Diamorphin hat sich in einem vierjährigen Modellprojekt, das unter anderem in München durchgeführt wurde, bewährt. Die Behandlung mit dem synthetischen Heroin hat dazu geführt, dass die Schwerstabhängigen gesünder und sozial stabiler wurden. Zum Teil war eine Rückkehr in den Beruf möglich und einige schafften sogar den Ausstieg aus der Droge.

Mit dem Gesetzentwurf, der mit den Stimmen der Grünen, der SPD, der FDP und der Linken angenommen wurde, wird die Diamorphinbehandlung für diejenigen Patienten, die hierfür zugelassen werden, nun zur Regelleistung der Krankenversicherung. Nur die CSU/CSU Fraktion lehnte den Gesetzentwurf ab, da sie eine betont „ausstiegsorientierte Drogenpolitik“ anstrebt. Dabei räumt das CDU-Mitglied im Gesundheitsausschuss, Jens Spahn in einerPersönlichen Erklärung selbst ein, dass die Ergebnisse des bisherigen Modellprojekts auf „statistisch relevante Vorteile der Heroinabgabe gegenüber der Methadonabgabe“ hinweisen. Das Gesetz dennoch abzulehnen wirkt in Bezug auf Schwerstabhängige, die körperlich und seelisch am Ende sind, geradezu zynisch.

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