Zur Forderung des AWO-Landesvorsitzenden Thomas Beyer nach einen solidarischen Finanzierung der Altenpflegeausbildung in Bayern
Zur Forderung des AWO-Landesvorsitzenden Thomas Beyer nach einen solidarischen Finanzierung der Altenpflegeausbildung in Bayern erklären Elisabeth Scharfenberg MdB, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Pflegepolitik, und Ulrike Gote MdL, oberfränkische Landtagsabgeordnete:
Die Forderung des AWO-Landesvorsitzenden nach einer solidarischen Finanzierung der Altenpflegeausbildung ist richtig. Wir Grüne fordern schon lange die Anwendung der so genannten Ausbildungsumlage. Daran müssen sich alle Leistungserbringer beteiligen. Das schafft faire Bedingungen und eine gerechte Lastenverteilung.
Allerdings ist hier die bayerische Staatsregierung gefordert. Das Altenpflegegesetz sieht diese Umlagefinanzierung vor. Es ist jedoch den Ländern überlassen, ob sie diese Umlage einführen. Herr Beyer hat also völlig Recht, wenn er Ministerin Christine Haderthauer zum Handeln auffordert. Allerdings muss Herr Beyer auch in den eigenen Reihen für die Ausbildungsumlage werben. Denn nicht wenige Einrichtungen und Verbände lehnen die Umlage ab, weil sie eben Kosten für jene verursacht, die nicht ausbilden.
In unserer älter werdenden Gesellschaft wird die Zahl der Pflegebedürftigen steigen. Das heißt, wir werden auch mehr Pflegekräfte brauchen. Deshalb muss endlich etwas passieren. Die Einführung der Ausbildungsumlage wäre ein Schritt. Dies wird aber nicht ausreichen. Es bedarf großer Anstrengungen aller Akteure - auch der Bundespolitik, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen. Dazu zählen beispielsweise eine faire Bezahlung, die bessere Organisation von Arbeitszeiten, die Vermeidung psychischer und physischer Überlastung oder die Reduzierung von Bürokratie. Es gibt noch viel zu tun.