Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

CSU Stadtrat stellt Bezug her zwischen Kinderkrippen, der DDR und Gewaltverbrechen

Anlässlich der Äußerung der CSU-Stadträte in Stadtsteinach, die aus Gewissensgründe gegen die Einrichtung einer Kinderkrippe votieren

13.11.2008

Anlässlich der Äußerung der CSU-Stadträte in Stadtsteinach, die aus Gewissensgründegegen die Einrichtung einer Kinderkrippe votieren, erklärt die oberfränkischeBundestagsabgeordnete und Mutter von vier Töchtern, Elisabeth Scharfenberg,Bündnis 90/ Die Grünen:

"Die Äußerungen der CSU-Städträte in Stadtsteinach gegen die Einrichtung einerKinderkrippe zeigen wie tief die Gräben innerhalb der Union sind. Da verkündet auf dereinen Seite Bundesministerin von der Leyen von der CDU voller Stolz, dass dasKinderförderungsgesetz (KiföG) spätestens zum 1. Januar 2009 in Kraft treten wird.Damit wäre der Weg freigemacht von Bund, Ländern und Kommunen im Jahr 2013bundesweit für jedes dritte Kind unter drei Jahren einen Platz in einer Kita oderTagespflege zu schaffen. Auf der anderen Seiten lehnen die CSU-Stadträte Hildner undHempfling öffentlich in einer Stadtratssitzung die Einrichtung einer Kinderkrippe aus"Gewissensgründen" ab. Adolf Hildner stellt sogar einen Bezug zu Einrichtungen in derDDR und Gewaltverbrechen her und unterstellt Eltern, dass ihnen Urlaub und Autoswichtiger seien als ihre Kinder.

Mit diesen Stammtischweisheiten disqualifizieren sich die Herren CSU-Stadträtemindestens als weltfremd. Um es klar zu sagen: wir leiden gerade in Oberfranken unterden Folgen des demographischen Wandels. Unsere Gesellschaft altert schneller alsKinder geboren werden, weil sich Paare gegen Kinder entscheiden. Die Gründe hierfürsind vielfältig. Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt und fehlendeKinderbetreuungseinrichtungen sind hierfür wesentliche Faktoren.

Was wir also brauchen sind Kinderbetreuungseinrichtungen, die nicht spärlichausgestattete und lieblos konzipierte Kompromisse sind, sondern die eine qualifizierte,zuverlässige Ergänzung zur elterlichen Erziehung darstellen. Gleichzeitig haben wirheute die bestausgebildetste Frauengeneration in Deutschland, die wir je hatten. Wirkönnen und wollen auf Frauen, die Mütter sind, auf dem Arbeitsmarkt nicht verzichten.Zumal für viele Frauen Berufstätigkeit nicht nur ein Wunsch, sondern auch eineökonomische Notwendigkeit ist. Ihnen eine faire Chance zu bieten, Familie und Beruf ineinen harmonischen Einklang zu bringen, ist unsere Aufgabe als Politiker."

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