Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai erklärt Elisabeth Scharfenberg
Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai erklärt Elisabeth Scharfenberg, bayerischeBundestagsabgeordnete und Sprecherin für Pflegepolitik:
Eine menschenwürdige Pflege für alle zu ermöglichen ist eine der zentralenHerausforderungen unserer Gesellschaft - heute und erst recht morgen. Die kürzlichverabschiedete Pflegereform der großen Koalition jedoch gibt durchweg halbherzige undkurzatmige Antworten.
Völlig gescheitert sind CDU/CSU und SPD daran, die Finanzierung der Pflegeversicherungnachhaltiger und gerechter zu machen. Die geringfügige Beitragssatzerhöhung ab 1. Juliwird die Pflegeversicherung gerade in die nächste Wahlperiode hinüberretten. Wie es mitden Pflegestützpunkten weitergeht, hängt von den Launen der Bundesländer ab - nichtzuletzt auch von der wechselhaften Stimmung der CSU. Und die Pflegeberater werden nichtunabhängig sein, denn sie liegen allein in der Hand der Pflegekassen.
Doch die Probleme in der Pflege dürfen nicht immer weiter vertagt werden. Die Zeit drängt:Die unsolide Finanzierung, die vielfach schlechten bis katastrophalen Arbeitsbedingungen fürPflegekräfte, der Zuwachs illegaler Pflege im häuslichen Bereich, die oft nicht gesicherteQualität bis hin zur mangelhaften Transparenz und Nutzerorientierung des Systems.
Den Finger in die Wunde zu legen, ist wichtig, reicht jedoch nicht aus. Denn dass gute Pflegefür alle möglich ist, zeigen viele hervorragende Beispiele im ganzen Land. Daran gilt es sichzu orientieren. Kooperation statt Konfrontation muss die Devise lauten. Es ist entscheidend,dass alle Akteure - Politik, Pflegekassen, Kommunen, Leistungserbringer, Verbraucher- undBetroffenenorganisationen -vertrauensvoll für die bestmögliche Versorgung derPflegebedürftigen zusammenarbeiten.