Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Zahl der Pflegebedürftigen wächst - Reformwille der Bundesregierung schrumpft

Zu den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen

19.03.2008

Zu den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigenerklären Britta Haßelmann, Sprecherin für Demografie und Altenpolitik, und Elisabeth Scharfenberg,Sprecherin für Pflegepolitik:

Kaum ist die Pflegereform beschlossen, wird uns vor Augen geführt, wie sehr die große Koalition dabeiversagt hat, für die Zukunft vorzusorgen. Auf bis zu 3,4 Millionen könnte die Zahl der Pflegebedürftigen inden nächsten 20 Jahren anwachsen. Und Schwarz-Rot verabschiedet seelenruhig eine Reform, die dieFinanzierung der Pflegeversicherung maximal bis 2015 sichert. Wie aber die jungen und kommendenGenerationen diese Last schultern sollen, scheint dieser Koalition schlicht gleichgültig zu sein.

Welche Erkenntnisse sind noch notwendig, damit endlich gehandelt wird? Union und SPD müssen jetztihren eigenen Koalitionsvertrag erfüllen und zügig ein Gesetz für eine nachhaltige und gerechteFinanzierung der Pflegeversicherung vorlegen.

Wir fordern eine Pflege-Bürgerversicherung zur solidarischen und sozial gerechten Finanzierung. DieTrennung zwischen Sozialer und Privater Pflegeversicherung ist unsolidarisch und fachlich nicht zubegründen. Für die nachhaltige Absicherung des Pflegerisikos plädieren wir für eine solidarischeDemografiereserve.

Der demografische Wandel ist nicht aufzuhalten, oder gar umzukehren, aber er lässt sich politischgestalten. Denn er ist keine Entwicklung der Zukunft, sondern ein Prozess der heute stattfindet. Nochbesteht die Chance, dieses Land ein großes Stück zukunftsfester zu machen.

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