Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Pflege-Qualitätsbericht zeigt: Nutzerorientierung und Transparenz notwendig!

Anlässlich der Vorstellung des zweiten Berichts des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS) zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege

31.08.2007

Anlässlich der Vorstellung des zweiten Berichts des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS) zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege, erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen:

Die Pflege in Deutschland kann nur verbessert werden, wenn Missstände klar benannt und diskutiert werden. Dabei dürfen wir aber nicht stehen bleiben. Es wäre falsch, die Missstände zu pauschalieren und damit Ängste in der Bevölkerung zu schüren. Alle Akteure, natürlich auch die Politik, sind gefragt, sich für eine hochwertige und menschenwürdige Pflege zu engagieren.

Es gibt auch sehr viele Beispiele für gute Pflege in Deutschland, geleistet von hervorragenden Pflegekräften. Gute wie schlechte Pflege hat Ursachen, sei es in der Personalausstattung, in den internen Organisationsstrukturen oder in der Orientierung an Qualitätsmaßstäben.

Unsere Devise lautet: Nutzerorientierung und Transparenz jetzt! Verbraucherinnen und Verbraucher, also vor allem Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, müssen die Pflegequalität in Einrichtungen bewerten und vergleichen können. Transparenz sollte im Interesse aller liegen, auch der Einrichtungen selbst. Wer gute Pflege anbietet, braucht sich vor einer Öffnung und dem Dialog mit seinem Umfeld nicht zu scheuen. Und nur die Offenlegung von Mängeln wird helfen, sie zu beseitigen und von guten Beispielen zu lernen.

Wir müssen einen Qualitätswettbewerb in der Pflegebranche fördern. Daher werden Kontrollen auch zukünftig wichtig und notwendig sein. Dabei müssen die Ergebnisse von Pflege stärker in den Blick genommen werden. Auch die geplante Veröffentlichung von Prüfberichten ist ein Schritt in die richtige Richtung, sofern die Berichte nutzerfreundlich formuliert sind. Nicht zuletzt brauchen wir verbindliche Qualitätsleitlinien für die Pflege.Auch die Bundesländer sind gefragt, denn mit der Föderalismusreform wurde die Zuständigkeit für das Heimrecht auf sie übertragen. Damit tragen sie große Verantwortung für die Bewahrung von Qualitätsstandards und der Weiterentwicklung pflegerischer Versorgungsstrukturen.

Beschluss Pflege menschenwürdig gestalten

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