Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Menschenwürde als Antrieb

MdB Elisabeth Scharfenberg zu Gast beim Ökumenischen Besuchsdienst für die Altenheime und Pflegestationen in Bamberg

23.08.2007

Der ökumenische Besuchdienst in gemeinsamer Trägerschaft von Diakonie und Caritas sowie der Besuchsdienst des Roten Kreuzes für Altenheime und Pflegestationen in Bamberg sind beide unter Leitung von Anne Rudolph. Seit 20 Jahren wachsen und gedeihen diese ehrenamtlichen Dienste unter ihrer Regie. Und Anne Rudolph hat alle Hände voll zu tun - und das sehr gerne. Immerhin umfassen die beiden Besuchsdienste insgesamt 70 ehrenamtliche Besucherinnen und Besucher im Alter zwischen 20 und 80 Jahren. Damit wird klar, dass ehrenamtliches Engagement keine Frage des Alters ist. Lediglich die Art und Weise, wie man zu diesem Ehrenamt kommt ist unterschiedlich. Die Jüngeren finden den Kontakt zum Besuchsdienst über das Medium Internet, die Älteren eher über Zeitungsartikel oder Mundpropaganda.

Bei einem Besuch in Bamberg konnte sich die oberfränkische Bundestags-abgeordnete Elisabeth Scharfenberg ein Bild von der Arbeit des Besuchsdienstes machen. Als Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen weiß Elisabeth Scharfenberg, wie ungemein wichtig dieses ehrenamtliche Besucheregagement ist.

Es finden 130 - 140 Besuche wöchentlich in 10 Heimen in der Stadt Bamberg statt. Das sind pro Ehrenamtlichen etwa 2 Besuche pro Woche, so Anne Rudolph. Viele der ehrenamtlichen Besucherinnen und Besucher, von denen etwa 20% Männer und 80% Frauen sind, sind schon seit vielen Jahren dabei. Und die Kontinuität und Verlässlichkeit ist bei den Besuchsdiensten besonders wichtig. "Wer die Sehnsucht kennt, weiß wie lange eine Woche sein kann.", zitiert Anne Rudolph einen alten Mann, der wöchentlich auf seine Besucherin wartet. Die Menschen in den Heimen können sich auf ihren Besuchsdienst verlassen. Für viele Pflegebedürftige, die in den Alten- und Pflegeheimen leben ist der Besuchsdienst der einzige regelmäßige Außenkontakt. Oft gibt es keine Verwandten oder diese leben zu weit von Bamberg entfernt, um zu Besuch zu kommen. Auf Elisabeth Scharfenbergs Frage, was für Anne Rudolph der Antrieb für den Aufbau eines Besuchsdienstes gewesen sei, antwortet diese: "Wissen Sie, mir geht es um die Menschenwürde.", und das ist es letztlich was sich jeder, besonders im Alter wünscht.

Auch Petra Kolb-Distler, Kreisvorstandssprecherin des grünen Kreisverbandes Bamberg-Land und Barbara Müllich, grüne Kreisrätin, nahmen an dem Informationsgespräch teil. Beide ließen sich von Anne Rudolph berichten, dass auch Ehrenamtliche eine Begleitung in ihrer Tätigkeit brauchen. So gibt es regelmäßige Schulungen für interessierte Menschen, die den Besuchsdienst aktiv unterstützen möchten. An fünf Abenden werden grundsätzliche Informationen über den Lebensabschnitt Altenheim, Gesprächsführung - besonders auch bei Demenzerkrankten - und etwa Sterbebegleitung gegeben. "Wir lassen keinen unserer Ehrenamtlichen im Regen stehen. Jedem soll es gut gehen - dem Besucher und dem Besuchten.". Der ökumenische Besuchsdienst sieht seine Arbeit als ein Stück Seelsorge. Und Seelsorge ist im umfassenden Sinn das, was dem Menschen gut tut.

Der Besuchsdienst existiert schon 20 Jahre und Anne Rudolph nimmt gesellschaftliche Veränderungen dadurch besonders gut wahr. "Vor 20 Jahren waren die Menschen im Pflegebereich so fit und aktiv wie heute diejenigen, die im Wohnbereich leben", so Rudolph. Dadurch haben sich auch die Anforderungen und die Aufgaben der Besucherinnen und Besucher verändert. Wo früher ein regelmäßiger Spaziergang auf der Tagesordnung stand, findet jetzt ein Besuch am Pflegebett statt. Aber unabhängig davon, wie sich ein Besuchtermin gestaltet, ist Anne Rudolph sicher, dass es eine lohnende Aufgabe ist. Manchmal ist es nur ein Blick oder ein Händedruck. Aber es sind die kleinen Momente, die die Besucherinnen und Besucher und auch die Besuchten bereichern. Für Elisabeth Scharfenberg und ihre grünen Kolleginnen Barbara Müllich und Petra Kolb-Distler war dieses Gespräch in jedem Fall sehr bereichernd. "Wir sind sehr froh, dass es Menschen gibt, die über so viele Jahre mit einem solchem Engagement diesen Besuchsdienst leiten und ausfüllen".

Kontakt zum Ökumenischen Besuchsdienst:Anne Rudolph, Tel: 0951 - 2 35 53

Weitere Infos und Kontaktadressen dazu im Internet auf der Homepage der Stadt Bamberg: Ehrenamt - Sozialer Bereich:

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