Herrn Gerd Sonnleitner Präsident des Deutschen Bauernverbandes Präsident des Bayerischen Bauernverbandes

Offener Brief: Ihr Gruß von deutschen Bauernfamilien und das Präsent aus "Obst und Milch"

Sehr geehrter Herr Sonnleitner,

für Ihren Gruß von deutschen Bauernfamilien und das Präsent aus "Obst und Milch" möchte ich mich bedanken.

Ein Präsent wie das Ihre, das Sie aus Anlass der heutigen Regierungserklärung "Gesunde Ernährung und Bewegung" an alle Bundestagsabgeordnete verschickt haben, hat symbolischen Charakter. Es soll symbolisch für das stehen, was in der beigefügten Broschüre des Bauernverbandes nachzulesen ist: "Deutsche Bauern erzeugen gesunde Lebensmittel".

Für die hochwertigen Produkte deutscher Bauern gibt es viele gute Beispiele. Ihr Präsent gibt diese Vielfalt und Qualität leider nicht wieder. Weder stammen Orangen und Zitronen des Erfischungsgetränkes von "Müller-Milch" aus Deutschland, noch werden hierzulande im Mai Äpfel geerntet. Wer wie der Bauernverband dafür wirbt, mehr Milch zu trinken, sollte keinen "Drink" verschenken, der nur 10 Prozent Molke enthält.

Dass Ihre Wahl dennoch auf die Firma "Müller" gefallen ist, obwohl deutsche Bauern wiederholt gegen die Dumping-Preise protestiert haben, die der Konzern ihnen zahlt, ist um so verwunderlicher, da Sie sich in Ihrer Broschüre gegen das "Verramschen unserer Lebensmittel zu Spottpreisen" aussprechen. Dass der Konzern zudem Milch von Kühen verarbeitet, an die gentechnisch veränderten Pflanzen verfüttert wurde, macht "Müller-Milch" nicht gerade zu einem Vorbild für gesunde Ernährung und zum Aushängeschild deutscher Milchbauern. Der bayerische Bauernverband hat klar erkannt, dass die Bevölkerungsmehrheit sich gentechnikfrei ernähren möchte und sich gegen den Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel ausgesprochen.

In diesem Sinne möchte ich die Gelegenheit ergreifen und Ihnen meinerseits ein kleines Präsent senden. Der beigelegte oberfränkische Honig aus meinem Wahlkreis Hof/Wunsiedel ist garantiert gentechnikfrei. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich dafür einsetzen würden, dass dies auch künftig so ist.

Mit freundlichen Grüßen Elisabeth Scharfenberg