Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Mutter-/Vater-Kind-Kuren fördern

Einen Besuch stattete die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg dem Caritas-Haus St. Hedwig in Bad Steben ab.

15.03.2007

Einen Besuch stattete die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg dem Caritas-Haus St. Hedwig in Bad Steben ab. Dabei unterstrich die pflegepolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, wie wichtig diese kirchliche Einrichtung zur Rehabilitation von Müttern, Vätern und Kindern sei.

Seit einigen Monaten stehen die so genannten Eltern-Kind-Kuren auf der gesundheitspolitischen Tagesordnung. So bewilligen die Krankenkassen seit dem Jahr 2000 immer weniger solche Maßnahmen. Für viele Einrichtungen, wie auch für das Caritas-Haus St. Hedwig in Bad Steben, hat diese Entwicklung Konsequenzen. Die Belegung, so Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein, lasse derzeit zu wünschen übrig. Dennoch werde alles getan, die Einrichtung zu erhalten. Auch die Mitarbeiter würden an einem Strang ziehen.

Gerhard Öhlein sowie Liselotte Schallenberg von der Erzdiözese Bamberg, Walter Pretsch, Geschäftsführer des Caritas-Kreisverbandes Hof, und Einrichtungsleiterin Renate Baumann schilderten Elisabeth Scharfenberg ihre Probleme. So sei die Beantragung einer Kur sehr bürokratisch und aufwändig. Nur noch ein Bruchteil der Antragsteller/innen bekäme die Bewilligung. Viele trauten sich nicht nach Ablehnung einer Kur Widerspruch einzulegen - der im Übrigen sehr häufig erfolgreich ist. Besonders betroffen seien Frauen aus sozial schwächeren Familien.

Auch Elisabeth Scharfenberg äußerte Unverständnis über diese Praxis und betonte: "Wir Grüne sehen die Notwendigkeit von Eltern-Kinder-Kuren, gerade für Menschen aus sozial schwachen Familien. Hier darf nicht am falschen Ort gespart werden." Zugleich ruft sie zur Zusammenarbeit auf: "Man sollte sich nicht gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben. Alle Seiten müssen miteinander in den Dialog treten, um gemeinsam auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken." Hierfür sagte sie ihre Unterstützung zu.

Tatsächlich hat sich in den letzten Wochen auch schon einiges bewegt. So wird mit der Gesundheitsreform die gesamte Rehabilitation, also auch die Eltern-Kind-Kuren, zu einer Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung. "Die Große Koalition hat die Gesundheitsreform insgesamt völlig vermurkst - das jedoch ist eine gute Entscheidung."Allerdings warnt Scharfenberg vor einem Missverständnis: "Das bedeutet nicht, dass die Kassen künftig alle Kuranträge bewilligen müssen. Natürlich muss eine Kasse einen Antrag auch ablehnen können - wenn es gute Gründe dafür gibt." Sie sei aber zuversichtlich, dass die Entwicklung positiv verlaufen werde. So erfuhr die Bundestagsabgeordnete jüngst auf ihre Fragen an die Bundesregierung im Gesundheitsausschuss, dass die Ausgaben der Kassen für Eltern-Kind-Kuren Ende 2006 wieder leicht angestiegen sind. "Ich denke, es war wichtig, dass wir das Thema in den letzten Monaten so intensiv diskutiert haben. Dadurch ist auch bei den Krankenkassen das Bewusstsein gestärkt worden, dass Eltern-Kind-Kuren wichtig und notwendig sind."

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