Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Demographischer Wandel betrifft alle Lebensbereiche

Bürgermeisterkandidat Rothemund und Abgeordnetete Scharfenberg im Martin-Luther Haus

23.02.2007

"Wer sich im Alter für die behütete Atmosphäre eines Altersheims entscheidet, wird sich im Martin-Luther Haus wohl fühlen", erklärte Hagen Rothemund heute bei einem Besuch der Einrichtung, gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Scharfenberg. Mit dem Besuch schloss Bürgermeisterkandidat Rothemund gleichzeitig seine Demographie-Tour durch Rehau ab. Demographischer Wandel ist mehr als eine Aufzählung von Bevölkerungszahlen. Dieser Wandel beinhaltet die Fragen: Woher kommen wir, wo stehen wir und wie sehen wir uns morgen. Alle drei Bereiche wurden abgedeckt. So stießen die beiden DVD-Vorführungen des Filmes "Der alte Landkreis Rehau - Anno 1965" in den beiden Altenheimen auf ganz besonders positive Resonanz.

Rothemund hatte am Vortag auch die Rummelsberger Anstalten besucht und zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der Senioreneinrichtungen in Rehau. Er betonte bei dieser Gelegenheit, dass die Schaffung von 30 neuen Pflegeplätzen nur einer von vielen Schritten in die richtige Richtung sei. Rothemund: "Der demographische Wandel betrifft alle Lebensbereiche, vom Schulwesen, über die Wasserversorgung bis hin zum Personennahverkehr. Da bleibt viel zu tun."

Rothemund sprach sich für mehr seniorengerechte Wohnungen aus, denn sie böten den Senioren die Sicherheit, dass sie in ihrer gewohnten Wohnumgebung selbst dann bleiben können, wenn sie eine Gehhilfe benötigen und auf die Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes angewiesen sind. Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik der Bundestagsfraktion der Grünen, sagte dazu: "Viele Senioren möchten gerne so lange wie möglich selbständig bleiben. Wenn sie im Fall der Pflegebedürftigkeit weiterhin zu Hause bleiben möchten, sollte diese Alternative immer möglich sein. Daher brauchen wir mehr Angebote zur Entlastung für pflegende Angehörige."

Das von der Diakonie Hochfranken am Maxplatz geplante Mehrgenerationenhaus ziele von seiner Konzeption her in die richtige Richtung, so Rothemund. Das Mehrgenerationenhaus soll den fehlenden Familienzusammenhalt ersetzen helfen, dazu beitragen Angebote für Kinderbetreuung zu flexibilisieren und der Vereinsamung älterer Menschen durch die Schaffung eines generationenübergreifenden Treffpunktes begegnen.

"Angesichts der vielfältigen Aufgaben, die das Haus erfüllen soll, wäre eine höhere finanzielle Ausstattung wünschenswert. Der derzeitige Förderbetrag, den der Bund aus dem Aktionsprogramm beisteuert, beläuft sich jährlich auf 40.000 Euro und dies für höchstens 5 Jahre lang.", so Rothemund.

Ziel wäre es, dass feste Stellen geschaffen werden könnten. Ein Mehrgenerationenhaus sei kein Wohnprojekt, so Scharfenberg. Es werde jedoch oft als Generationsübergreifendes Wohnen missverstanden und auch so vermittelt. Die vorgesehene Funktion liegt ganz klar im Bereich Kommunikation, Beratung und Netzwerk.

"Das Mehrgenerationenhaus darf nicht das Allheilmittel gegen die Folgen des demographischen Wandels missverstanden werden", so Rothemund. "Demographiefest wird unsere Stadt nur wenn wir für alle betroffenen Lebensbereiche eine Antwort haben."

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