Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Wer künftig studieren will braucht reiche Eltern

Bundesregierung spart beim Bafög - fatale Folgen für die zukünftige Erwerbsgeneration

19.01.2007

Anlässlich der Weigerung der Bundesregierung, die seit 2001 geltenden Bafög-Sätze zu erhöhen, erklärt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

"Die Bundesregierung weigert sich das Bafög zu erhöhen, obwohl die Lebenshaltungskosten in den letzten sechs Jahren stark gestiegen sind. Diese Entscheidung trifft vor allem diejenigen Studierenden, Schülerinnen und Schüler, die nicht auf elterliche Unterstützung für ihr Studium rechnen können. Das heißt: Wer künftig studieren will braucht reiche Eltern. Dafür dürfen Bafög-Empfänger jetzt mehr dazu verdienen. Das bedeutet für Studierende, die ihr Studium selbst finanzieren, sie dürfen mehr arbeiten für ihren Lebensunterhalt und weniger Vorlesungen besuchen. Das Argument notwendiger Haushaltsanierung ist in diesem Fall ein schwerer Fehler. Es ist unsozial und bildungspolitisch unklug, denn wir werden hierzulande auch aus demographischen Gründen künftig mehr gut ausgebildete junge Leute brauchen. Gerade in einem strukturschwachen Gebiet wie Oberfranken mit seinen Hochschulstandorten Bamberg, Coburg, Bayreuth und Hof ist dies unzumutbar. Viele Studierende sind besonders hier auf Bafög angewiesen. Einsparungen auf Kosten der zukünftigen Erwerbsgeneration werden für uns alle fatale Folgen nach sich ziehen.

Bildungsministerin Annette Schavan erklärt gerne öffentlich, dass Bildung und Wissen "Deutschlands wichtigste Ressourcen” seien. Diesem hohen Anspruch muss sie dann aber auch gerecht werden und nicht auf Kosten derer sparen, für die ein Studium ohnehin mit großen finanziellen Hürden verbunden ist."

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