Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Pflege: "ambulant vor stationär" muss endlich umgesetzt werden

Pressemitteilung vom 07.12.2006.

07.12.2006

Zu ihrem Besuch beim Pflegedienst "Cura" in Lichtenfels am 7. Dezember, erklärt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und pflegepolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen:

Der Besuch beim Pflegedienst Cura bestätigt unseren grünen Kurs, die ambulante Pflege zu stärken. Ob in Oberfranken, Sachsen oder Schleswig-Holstein - Pflegebedürftige Menschen wollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben und gepflegt werden. Das gilt es zu respektieren und zu unterstützen. Das heißt auch, dass ambulante Pflegedienste bessere Rahmenbedingungen für ihre Arbeit brauchen.

"Die ambulante Pflege in Deutschland steckt in der Krise". So die Kernbotschaft, die Klaus Kleiner, Leiter von Cura, mir mit auf den Weg gab. Zu viel Verwaltungsaufwand, die Beschneidung des Gebühren- und Leistungskatalogs sowie die massive Zunahme illegaler Pflege gefährde die Existenz zahlreicher ambulanter Pflegedienste. Dies betreffe nicht nur die Pflege-, sondern auch die Krankenversicherung. Denn dadurch, dass immer mehr Menschen früher aus dem Krankenhaus entlassen werden, wachsen auch die Aufgaben der häuslichen Pflege. Besonders schwierig stelle sich insgesamt die Auseinandersetzung mit den Pflege- und Krankenkassen dar.

Wir Grüne nehmen diese Hinweise sehr ernst. Das zeigt auch unser Positionspapier zur Pflegereform "Pflege menschenwürdig gestalten". Für uns liegt die Zukunft der Pflege und des Wohnens in ambulanten Strukturen. Deshalb brauchen wir dringend eine Pflegereform. CDU/CSU und SPD schieben diese aber vor sich her.

Eine Pflegereform muss vor allem die Pflege-Strukturen verbessern. Der schlichte Ruf nach mehr Geld wird nicht ausreichen. Wir Grüne wollen alternative Wohn- und Versorgungsformen fördern. Wir wollen mehr tun für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, zum Beispiel über den Rechtsanspruch auf eine Pflegezeit oder den Ausbau von Tagespflege. Wir wollen aber auch bessere finanzielle Anreize für die häusliche Pflege schaffen. Dazu müssen die bisher unterschiedlichen ambulanten und stationären Pflegestufen auf ein Niveau angeglichen werden.

MdB Scharfenberg (3.v.re.) vor den Geschäftsräumen von "Cura".Von links nach rechts: Mitarbeiterin bei "Cura" Karin Burkheiser, Grünen-Stadtrat Bernhard Christoph, Verwaltungsleiterin bei "Cura" Doris Kleiner, Partik Ruh, Geschäftsführer des ABVP (Arbeitgeber und Berufsverband privater Pflege e.V.) und Klaus Kleiner, Pflegedienstleister von "Cura".

Hintergrund: Positionspapier "Pflege menschenwürdig gestalten" unter: http://www.gruene-bundestag.de/cms/beschluesse/dokbin/148/148183.pdf

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