Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Mit professioneller Hilfe erfolgreich gegen die Krankheit Alkohol

Pressemitteilung vom 23.05.2006.

23.05.2006

MdB Elisabeth Scharfenberg und MdL Ulrike Gote im Sozio-House Bischofsgrün

Beeindruckt von der sozialtherapeutischen Arbeit im Sozio-House für Alkoholkranke in Bischofsgrün zeigten sich bei einem Besuch die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg und die Landtagsabgeordnete Ulrike Gote, beide Bündnis 90/Die Grünen.

"Wer im Sozio-House in Bischofsgrün gelandet ist, ist mit der Krankheit nicht mehr allein und auf einem guten Weg in ein Leben ohne Sucht", betonte Elisabeth Scharfenberg, pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion. "Das verdanken die ehemaligen alkoholabhängigen Männer und Frauen, die in der Einrichtung leben, dem Engagement des Betreuerteams und dem sozialtherapeutischen Konzept der Einrichtung. Der erste Schritt dorthin ist es, die Alkoholabhängigkeit zu anzuerkennen und nicht mehr zu bagatellisieren. Es geht hier nicht um das Bier zum Schweinebraten, sondern um eine schwere Krankheit."

Seit 2001 gibt es diese sozialtherapeutische Einrichtung, die in einem ehemaligen Kurhotel in Bischofsgrün sowie in mehreren Außenwohngruppen Platz für mehr als 30 Alkoholkranke bietet. "Wir sind sehr froh, diesen Schritt gemacht zu haben, da wir hier verschiedene Konzepte verwirklichen zu können", sagte Geschäftsführer Reiner Ebner, der mit Heimleiterin Heike Koslowski die Gäste willkommen hieß.

Eine abgeschlossene Entgiftung und die Bereitschaft an der Arbeitstherapie teilzunehmen sind die Voraussetzungen für die Aufnahme ins Sozio-House. In der Gemeinschaft, durch einen geregelten Tagesablauf, ein positives Umfeld und die aktive Teilnahme an der Arbeitstherapie soll schrittweise die körperliche und geistige Regeneration erreicht werden. Ziel ist die dauerhafte Abstinenz und ein selbst bestimmter, erfüllter Alltag.

Tiefgehend war die Lebens- und Leidensgeschichte eines ehemaligen Bewohners der Einrichtung, der trotz einiger Entgiftungen erst durch die therapeutischen Maßnahmen im Sozio-House und durch viele Gespräche mit Betreuern zurück ins normale Leben fand - und fest zu seiner Krankheit steht. "Man muss einfach erkennen, dass man ein Alkoholiker ist", sagte der junge Mann, der mittlerweile wieder Arbeit gefunden hat und auch privat ein neues Glück gefunden hat. Heimleiterin Heike Koslowski geht mit dem ehemaligen Alkoholkranken mittlerweile zur Suchtprävention sogar in Schulen, um Jugendliche auf die Gefahren des Alkohols aufmerksam zu machen. "Es ist wichtig, dass jemand den Jugendlichen glaubwürdig vermittelt, wie gefährlich die Droge Alkohol ist", unterstützt Ulrike Gote diese beispielgebende Aktion. Das Einstiegsalter für Alkoholismus liegt heutzutage weitaus niedriger als noch vor Jahren. Erfahrungen an den Schulen würden zeigen, so Gote, dass Alkoholprobleme schon bei 14-jährigen vermehrt auftreten.

Bei einem Rundgang durch die Einrichtung erhielten die beiden Abgeordneten einen großen Einblick in die vielfältigen Therapiemöglichkeiten - von der Schreinerei und der Küche, in der zahlreiche Bewohner arbeiten, bis hin zu einem Fitnessraum, in dem sich die kranken Menschen regenerieren können.

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