Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Leserbrief: Pflegereform überfällig

Pressemitteilung vom 24.03.2006.

24.03.2006

Anlässlich des Artikels "Seniorenheim steht unter Zugzwang", im Rehauer Tagblatt vom 17.03.2006, schreibt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und pflegepolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen:

Was aus dem Diakonischen Sozialzentrum Rehau berichtet wird, ist in mehrerer Hinsicht beispielhaft. Insgesamt zeigt dieser Bericht einmal mehr, dass CSU/CDU und SPD endlich die Reform der Pflegeversicherung auf den Weg bringen müssen. Die Große Koalition darf die Pflegebedürftigen und die Einrichtungen nicht mehr länger im Regen stehen lassen.

Die Finanzreform ist dabei nur ein Aspekt. Es kann nicht nur darum gehen, einfach mehr Geld in das System zu "pumpen". Es geht vielmehr auch darum, die Pflegestrukturen so zu verändern, dass sie für die Zukunft gerüstet sind.

Es ist vollkommen richtig, dass Pflegeheime sich bereits heute und noch mehr in Zukunft auf völlig neue Herausforderungen einstellen müssen. In einer älter werdenden Gesellschaft werden wir neue bzw. mehr Formen der Versorgung und des Wohnens im Alter finden müssen - auch angesichts der steigenden Pflegekosten, die damit verbunden sein werden. Das Engagement des Sozialzentrums, etwa durch eine "Ehrenamtsbörse" für Menschen, ist ein sehr wichtiger und richtiger Ansatz dazu.

Die Stärkung der ambulanten Pflege und alternativer, neuer Wohnformen ist ein zentraler Baustein für eine zukunftsorientierte Pflege. Dennoch werden wir auch in Zukunft auf eine hochqualifizierte stationäre Versorgung angewiesen sein. Und diese muss zweifellos ausreichend finanziert sein. Deshalb dürfen die stationären Leistungen der Pflegeversicherung nicht gesenkt werden.

Kurzum: Die Große Koalition muss sich jetzt erklären, wie sie die Probleme angehen will.

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