Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Equal Pay Day: Selbstverpflichtung der Wirtschaft ist Alibi fürs Nichtstun - Grüne fordern Entgeltgleichheitsgesetz

Zum sechsten Equal Pay Day am 21. März erklärt die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

21.03.2014

Seit vier Jahren hat sich nichts getan. Frauen verdienen hierzulande immer noch 22 Prozent weniger als Männer. Deutschland ist in Sachen Entgeltgleichheit weiter eines der Schlusslichter in Europa. Trotzdem setzt die Große Koalition, wie schon Schwarz-Gelb davor, immer noch auf die Selbstverpflichtung der Wirtschaft und auf Freiwilligkeit. Doch davon kann frau sich nichts kaufen.

Wenn der Grundsatz ,,gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit" mehr sein soll als ein Lippenbekenntnis, dann müssen klare gesetzliche Regelungen her. Denn ungleiche Bezahlung und unsichere Arbeitsverhältnisse sind für viele Frauen, auch in Oberfranken, Realität. Frauen bekommen weniger Sonderzahlungen und werden seltener befördert. Die Lohnlücke wird über die gesamte Lebensspanne größer. In der Folge sind Frauen häufiger von Altersarmut betroffen. Zudem erfahren die sogenannten ,,Frauenberufe" in der Regel weniger gesellschaftliche Anerkennung als männerdominierte Berufszweige. Das zeigt sich auch bei der Entlohnung. Darüber hinaus haben Frauen häufiger befristete Verträge als Männer.

Wir Grüne im Bundestag fordern endlich ein Entgeltgleichheitsgesetz und werden hierzu einen Antrag in den Bundestag einbringen. Wir fordern, dass Arbeit mit geschlechtsneutralen Kriterien bewertet wird. Betriebe und Tarifpartner müssen ihre Entgeltstrukturen überprüfen und eventuelle Entgeltdiskriminierungen beseitigen. Zudem wollen wir die sachgrundlose Befristung abschaffen, damit Frauen nicht nur gerecht bezahlt, sondern auch sicher beschäftigt werden.

Ursächlich für die Gehaltskluft sind häufige Teilzeitbeschäftigungen von Frauen, die Berufswahl oder der Umstand, dass Frauen seltener in den Führungsetagen anzutreffen sind. Doch auch bei gleicher Qualifikation und vergleichbarem Job liegen die Gehälter von Frauen noch sieben Prozent unter dem der Männer. Das zeigt klar: Die Selbstverpflichtung der Wirtschaft in Sachen Entgeltgleichheit war ein Alibi fürs Nichtstun – jetzt muss der Gesetzgeber endlich aktiv werden. 

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